Ein riesiger Hammer empfängt uns, als wir das Büro von Sascha Schneider betreten. Wieso der da steht? „Um die Azubis abzuschrecken“, erklärt er lachend. Das ist natürlich nur ein Scherz. Er ist eher so etwas wie ein Glücksbringer, der ihn jahrelang bei seiner Arbeit in der Produktion begleitet hat. „Manchmal backt etwas fest oder es klemmt an der Anlage, da kann dieser Hammer schon nützlich sein.“
Er steht aber auch symbolisch dafür, dass man im Beruf des Chemikanten durchaus mal Hand anlegen muss.
Chemikanten tragen viel Verantwortung
Der Beruf des Chemikanten bringt nämlich viel Abwechslung mit. Dazu gehört zum Beispiel „das eigenverantwortliche Fahren von Anlagen sowie Abfüllarbeiten, die Gewährleistung eines optimalen Produktionsprozesses, Einhaltung der Qualität, Produkt- und Arbeitssicherheit und Umweltschutz. Aber auch die Meldung von notwendigen Reparaturen und die Durchführung kleinerer Reparatur- und Wartungsarbeiten,“ beschreibt Schneider den Job.
Übrigens: Die Anlagen haben einen Wert von mehreren Millionen Euro. Der Chemikant hat also eine ganze Menge Verantwortung, denn er bedient und überwacht die Anlagen selbstständig.
Budenheim produziert rund um die Uhr – das bedeutet, dass ein Chemikant im Schichtdienst arbeitet.
„Es ist wichtig, dass er nach dem Schichtwechsel seine Anlage kontrolliert und diese dann überwacht, z.B. die Parameter, die er zur Herstellung benötigt – entweder vor Ort oder in der Messwarte.“
Gegenseitiges Vertrauen und Zuverlässigkeit ist sehr wichtig
Teamarbeit kommt in der Produktion nicht zu kurz; gegenseitiges Vertrauen ist ein wichtiges Thema. Die Chemikanten sind häufig zu zweit an der Anlage – während der eine mit der Herstellung des Produkts beschäftigt ist, muss dieses durch den anderen in Säcke, Big-Bags oder Container abgefüllt werden.
Dabei ist Hygiene sicherlich wichtig?
„Auf jeden Fall. Reinigungsarbeiten während der Schicht gehören zur Tagesordnung – ein wichtiger Faktor zur Einhaltung unserer Qualität,“
erklärt Schneider.
Wie läuft die Ausbildung zum Chemikanten ab?
Und natürlich möchten wir noch erfahren, wie die Ausbildung eines Chemikanten denn überhaupt abläuft. Auch darauf hat Herr Schneider eine Antwort:
„Die Ausbildung dauert 3,5 Jahre, kann aber bei guter schulischer Vorbildung und sehr guten Leistung um maximal ein Jahr verkürzt werden. Da wir ein duales System haben, gibt es einen Teilzeitunterricht an der Berufsschule. Dieser findet an der Kerschensteinerschule in Wiesbaden statt. Damit alle Ausbildungsinhalte abgebildet werden können, findet ein Teil der Ausbildung zusätzlich bei einem externen Bildungsträger statt. Hier in Budenheim werden die Azubis schrittweise in die verschiedenen Produktionsbereiche eingeführt, so dass sie nach der Ausbildung nahtlos in das Berufsleben einsteigen können.“
Chemikanten werden gesucht
Und dann ergänzt Herr Schneider noch eine wichtige Info: Chemikanten werden immer gesucht. Daher sind bei Budenheim auch Quereinsteiger herzlich willkommen. Voraussetzung ist natürlich ein gewisses chemisches Grundverständnis und keine Scheu davor „auch mal anzupacken“.
Wer Budenheim ist und was das Unternehmen herstellt, zeigt dieser SWR-Film
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