Stickstoff: der "Wachstumstreiber"

Kategorie: Stories

Stickstoff ist ein farb- und geruchloses Element. Es ist wichtig für das Pflanzenwachstum und ein Hauptbestandteil von Düngemitteln. Die wachsende Weltbevölkerung ist auf Stickstoff angewiesen – die gestiegenen Erträge in der Landwirtschaft werden für den steigenden Ernährungsbedarf gebraucht.

Der Einsatz mineralischer und organischer Stickstoffdünger zur Steigerung von landwirtschaftlichen Erträgen ist gängige Praxis. (Foto: ChemieBW)

Der Einsatz mineralischer und organischer Stickstoffdünger zur Steigerung von landwirtschaftlichen Erträgen ist gängige Praxis. (Foto: ChemieBW)

Vorkommen

In der Luft ist das Element zu 78 Prozent enthalten – nur 21 Prozent sind überlebenswichtiger Sauerstoff. Im Boden und im Wasser liegt Stickstoff als Nitrat und Nitrit vor.

Verwendung

Man verwendet Stickstoff großtechnisch als Ausgangsstoff zur Synthese verschiedenster Stickstoffverbindungen (Nitrite, Ammoniak, Salpetersäure). Rund 85 Prozent der gesamten Stickstoffproduktion gehen in die Herstellung verschiedener Düngemittel. Ein großer Produzent ist hier die BASF. (Mehr zur Ausbildung an verschiedenen Standorte der BASF findest du auch im Blog - einfach bei den Unternehmen den Filter setzen.)

Interessant

Flüssig ist Stickstoff ein Kältemittel. Es friert Lebensmittel und Forschungsprojekte in der Medizin- und Fortpflanzungstechnologie schnell ein. Stammzellen aus Nabelschnurblut, Eizellen oder Sperma werden derart konserviert. Im Tiefbau vereist man damit ganze Grundstücke, um den Boden während der Bauphase wasserundurchlässig zu halten. Als Gas kühlt es in Computern Haupt- und Grafikprozessoren. Man pumpt es in Flugzeugreifen, nutzt es als Schutzgas beim Schweißen oder Löten. Im US-Bundesstaat Oklahoma wird die Todesstrafe unter anderem durch Ersticken mit Stickstoff vollzogen.

Wer hat’s entdeckt?

Natürlich vorkommende chemische Verbindungen des Stickstoffs, wie Nitrate und Ammoniumsalze, wurden schon in der Antike verwendet. Beide Verbindungstypen kann man neben ihrem Vorkommen als Mineralien auch aus Exkrementen herstellen. So stellten die Ägypter beispielsweise Ammoniumchlorid (Salmiak) aus Kamelmist her und Salpeter wurde lange Zeit aus dem Boden von Ställen gewonnen. Carl Wilhelm Scheele wies 1771 Stickstoff als Bestandteil der Luft nach.

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